Cold Case - Kein Opfer ist je vergessen © Warner Bros. Television
Auch diese Ausgabe wirft einen Blick zurück: Nachdem vor einigen Tagen über eine Rückkehr der 90er-Jahre-Produktion "Melrose Place" spekuliert wurde, geht es hierbei etwas weniger weit zurück, denn CBS überlegt, der Jerry-Bruckheimer-Produktion "Cold Case" wieder neues Leben einzuhauchen. Die Krimi-Serie, die zwischen 2003 und 2010 in sieben Staffeln auf CBS lief, fokussierte Detective Lilly Rush (Kathryn Morris) als Ermittlerin der Mordkommission schwer abzuschließender Fälle in Philadelphia. Unterstützung erhielt sie dabei meist von Scotty Valens (gespielt von Danny Pino). Letzterer soll sich sogar in Gesprächen über eine Rückkehr befinden. Mehr Unklarheit besteht dagegen bei Kathryn Morris, die wohl, wenn überhaupt, nur begrenzt auftreten würde. Die noch namenlose Neuauflage würde sich mit einem neuen Team im Südwesten der USA auf hartnäckige Art um ungeklärte Kriminalfälle kümmern. Federführend bei den Überlegungen ist die ursprüngliche Schöpferin der Serie, Meredith Stiehm.

USA Network ©
Der Kabelsender US Network hat eine neue Show mit dem Arbeitstitel "The Anonymous" bestellt. Produziert werden soll diese von Studio Lambert, jener Firma also, die schon hinter der "The Traitors", der US-Version von "Die Verräter" und dem Netflix-Event "Squid Game: The Challenge" steht. Das berichtet "Deadline". Demnach handelt es sich bei dem neuen Format um ein soziales Strategiespiel, bei dem Menschen hinter dem Schutz einer Maske sagen können, was sie wirklich fühlen. Gespielt wird dabei in zwei Welten: In der realen Welt, in der die Kandidaten von Angesichts zu Angesicht interagieren, aber auch in der digitalen Welt, in der hinter der Maske der Anonymität kommuniziert wird.  

Apple TV+ © Apple
Apple TV+ erweckt eine weitere Buchserie von Mick Herron zum Leben. Nachdem dort die Reihe "Slough House" über Jackson Lamb in die Serie "Slow Horses" mit Gary Oldman (Lamb) als mies gelaunter Chef einer MI5-Truppe überging (aktuell drei Staffeln verfügbar), greift sich der Apfelkonzern die Figur Zoë Boehm und hat die Serie "Down Cemetary Road" bestellt. Dieser Figur widmete Herron mehrere Bücher, wobei der erste Band auf eben diesen Titel hört. Die Hauptrollen besetzen Emma Thompson und Ruth Wilson. Drehen wird sich die Serie um Sarah Tucker (Wilson), die sich in die Suche nach einem verschwundenen Mädchen aus der Nachbarschaft hinein steigert. Dieses ist nach einer Hausexplosion in einem ruhigen Vorort von Oxford nicht mehr auffindbar. Zusammen mit Privatdetektivin Zoë Boehm (Thompson) geht sie der Sache auf den Grund und muss feststellen, dass sich tot geglaubte Menschen unter den Lebenden bewegen und Lebende schnell zu Toten werden. 

Suits © Vox
Nachdem "Suits" bei Netflix weiterhin einen zweiten Frühling erlebt und noch immer hohe Abrufzahlen generiert, schafft es die Anwaltsserie nun erstmals auch ins Free-TV. Der vergleichsweise kleine Sender MyNetwork TV hat sich die Ausstrahlungsrechte gesichert und wird "Suits" ab Herbst ausstrahlen. "'Suits' ist die wohl populärste Serie des letzten halben Jahrzehnts und MyNet freut sich darauf, den Erfolg der Serie durch die Einführung im Broadcast-Fernsehen weiter zu steigern", sagte Frank Cicha, Executive VP Programming bei Fox Television Stations, zu dem der Sender gehört. "Suits" lief ursprünglich über neun Staffeln hinweg von 2011 bis 2019 bei USA Network. Es ist vermutlich das erste Mal, dass eine Serie zuerst im Kabel, dann im Streaming und schließlich im klassischen Free-TV gezeigt wird. 

Foto: Photocase/derfabse © Photocase/ derfabse
Vor mehr als zwanzig Jahren sorgte der Actionthriller "Oldboy" von Park Chan-wook im Kino für Furore. Nun hat sich der Regisseur zusammen mit Lionsgate Television dran gemacht, aus dem Stoff eine englischsprachige Serie zu stricken. Der Film basiert eigentlich auf dem gleichnamigen japanischen Manga von Garon Tsuchiya und zeigt Oh Dae-su, der unerwarteter Weise 15 Jahre lang eingesperrt wurde. Als er freigelassen wird, hat er fünf Tage Zeit, um seinen Entführer ausfindig zu machen. Und dann wären da noch zwei ehemalige Sportlerinnen, denen es ein Anliegen ist, das Fußball-Buch "Cleat Cute" von Meryl Wilsner für den TV-Bildschirm zum Leben zu erwecken. Megan Rapinoe, ehemalige Kapitänin der US-Fußballnationalmannschaft und Sue Bird, Ex-WNBA-Star, widmen sich damit der Geschichte über eine Liebe zweier eigentlich zerstrittenen Teamkolleginnen, die sich während der WM-Vorbereitung ineinander verlieben. 

Comedy Central © Comedy Central
Föhnwellen, enge Höschen und gestählte Körper brachte Videohersteller Sega Ende der 80er Jahre mit "Golden Axe" auf die Bildschirme. Im als "Beat'em up" angelegten Spiel mussten sich Zockerinnen und Zocker durch verschiedene Levels kämpfen und "Death Adder" nachjagen. Im Land "Yuria" hat dieser Bösewicht nämlich den König und die Prinzessin entführt. Nun hat sich Comedy Central an das Spiel gewagt und eine animierte Serie bestellt. Zehn Folgen soll es zunächst geben und in der als "lustige und liebevolle Hommage" beschriebenen Zeichentrickserie sollen die Krieger Ax Battler, Tyris Flare und Gilius Thunderhead in ihrem Kampf mit dem Riesen im Mittelpunkt stehen. Ihre Stimmen zur Verfügung stellen Matthew Rhys, Danny Pudi, Lisa Gilroy, Liam McIntyre oder auch Carl Tart. 

Hulu © Hulu
Bei Hulu ist eine Hauptdarstellerin abhanden gekommen. Die doppelt Emmy nominierte Margaret Qualley ("Maid", "Fosse/Verdon") wird aus Zeitgründen nun doch nicht wie geplant in die Rolle von Amanda Knox schlüpfen. Die Produktion der bestellten Miniserie über die Amerikanerin, die durch den Boulevard befeuert auch als "Engel mit Eisaugen" bekannt ist, beginnt jedoch erst im Oktober, so dass das Recasting wohl keinen Einfluss auf die Produktionspläne haben wird. Bei Netflix und ABC stoßen zwei große Namen zu einer laufenden und einer neuen Produktion: Für die zweite Staffel von "Wednesday" konnte Steve Buscemi gewonnen werden. Bei der inhaltlich noch nebulösen Serie "Dr. Odyssey" von Ryan Murphy wird Don Johnson dem Hauptdarsteller Joshua Jackson zur Seite gestellt.

Succession © 2022 Home Box Office, Inc
Später als üblich und damit am Ende des Preisverleihungsmarathons standen am Wochenende die Writers Guild Awards an. Spätestens seit den mehrmonatigen Streiks der Drehbuchschreiberinnen und -schreiber dürfte die die Preise verleihende Gewerkschaft der Film- und Fernsehindustrie, WGA, auch in Deutschland bekannt sein. Ausgezeichnet wurden die HBO-Serie "Succession" (beste Drama-Serie plus beste Drama-Episode), die FX-Serie "The Bear" (beste Comedy) und die Netflix-Serie "Beef" (beste Mini-Serie). Als beste neue Serie wurde "The Last of Us" von HBO ausgezeichnet. Erfolgreich war HBO auch in der Kategorie der Late-Night-Talks: gewonnen hat dort "Last Week Tonight with John Oliver".

Verlängert oder abgesetzt

"Elsbeth": Während CBS bei einigen Serien - wie beispielsweise der von Queen Latifah angeführten Krimiserie "The Equalizer" - noch keine Entscheidung über den Fortgang getroffen hat, gab es nun gute Neuigkeiten für den Neustart "Elsbeth". Die Serie folgt Elsbeth Tascioni (Carrie Preston) einer ebenso klugen wie unkonventionellen Anwältin, die mit dem NYPD zusammenarbeitet. Eingeführt wurde die Figur bereits bei "The Good Wife" und später beim Spin-off "The Good Fight". Bestellt wurde nun eine zweite Staffel. 

"Fallout": Die Adaption zur Videospielreihe erhält eine Fortsetzung. Nachdem die Auftaktstaffel Amazon zu Folge ein großer Erfolg war, gab es das Go für eine weitere, zweite Staffel. Die Serie fokussiert die Zeit nach einer großen Apokalypse, die über Jahrzehnte ein Leben in Bunkern erforderlich machte. Doch draußen ist was: verstrahltes Ödland und ein gewalttätiges Universum. 

"For All Mankind": Das Team hinter der Serie von Apple TV+ kann sich doppelt freuen: zum einen wird das preisgekrönte Weltraumdrama um eine weitere Staffel verlängert, zum anderen bekommt das Universum Zuwachs. Bestellt wurde eine fünfte Staffel von "For All Mankind", sowie das Spin-off "Star City" von Ronald D. Moore, Matt Wolpert und Ben Nedivi, bei dem Wolpert und Nedivi als Showrunner fungieren. Drehen soll sich dieses um den Wettlauf im All mit dem Ergebnis, dass die Sowjetunion zuerst den Mond betritt. Der als paranoider Thriller beschriebene Stoff beleuchtet die Geschichte hinter dem Eisernen Vorhang mit allen Beteiligten an dem Projekt, bei dem neben Experten der Weltraumfahrt natürlich auch der Geheimdienst mitmischt. 

"Star Trek"-Franchise: 2025 geht es mit der dritten Staffel des "Star Trek"-Ablegers mit dem Untertitel "Strange New Worlds" weiter. Auch wenn dies noch ein Weilchen hin ist, könnte Fans beruhigen, dass bereits für eine Fortsetzung gesorgt ist. "Star Trek: Strange New Worlds" wurde um eine vierte Staffel verlängert. Nicht weitergehen wird es dagegen für "Star Trek: Lower Decks". Dort fungiert die kürzlich bestätigte fünfte Staffel zugleich als Serienfinale. 

"The Rookie": Nach dem eindrucksvollen Start der sechsten Staffel von "The Rookie" mit Nathan Fillion (John Nolan) überrascht grünes Licht noch vor dem Finale der sechsten Runde nicht sonderlich. ABC schickt den mittlerweile nicht mehr ganz so Neuen John Nolan in eine siebte Staffel. 

"The Talk": Wie bereits bei uns Anfang März zu lesen war, hat sich CBS nach mehr als drei Jahrzehnten dran gemacht, eine Soap mit einer überwiegend nicht-weißen Besetzung namens "The Gates" zu entwickeln. Die Seifenoper über eine eine wohlhabende Familie in einer Gated Community wurde nun bestellt. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Talkshow "The Talk" nach 15 Staffeln eingestellt wird. Es mehren sich die Gerüchte, dass dies auch mit dem Neustart ab Januar 2025 zusammenhängt und "The Gates" den Sendeplatz von "The Talk" übernehmen wird. Zu sehen sein wird die Daytime-Talkshow noch bis Dezember. 

"The Witcher": Derzeit steht Liam Hemsworth in Großbritannien als Geralt von Riva vor der Kamera. Produziert wird dort die vierte Stafel über den Hexer und Monsterjäger für Netflix. Das auf den Büchern von Andrzej Sapkowski fußende Fantasy-Drama "The Witcher" wurde nun um eine fünfte Staffel verlängert, die dann allerdings zugleich den Abschluss der Saga beim Streamingdienst markieren wird. Die beiden letzten Staffeln vier und fünf umfassen übrigens die Bände "Feuertaufe", "Der Schwalbenturm" und "Die Dame vom See" Sapkwoskis.

US-Quoten-Update

Quiet on Set © Max
In den Streaming-Charts von Nielsen waren im März unter den Top 5 gleich vier verschiedene Streaminganbieter vertreten: Während Netflix mit der Science-Fiction-Serie "3 Body Problem" mit 1,373 Milliarden gesehenen Minuten an der Spitze lag, folgte der Prime-Video-Film "Road House" nur knapp dahinter. Einen Neueinsteiger gab es auch auf dem dritten Rang: Den belegte die Max-Produktion "Quiet on Set: The Dark Side of Kids TV" über die früheren Machenschaften beim Kindersender Nickelodeon. Auf 1,25 Milliarden Minuten brachte es die vierteilige Produktion. Platz 4 belegte im März Disney+ mit der Serie "Bluey", knapp gefolgt von "Homicide: New York" auf Netflix. 

CBS © CBS
Billy Joel hat am Sonntagabend mit der CBS-Übertragung seines Konzerts im New Yorker Madison Square Garden durchschnittlich 5,73 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. Damit war die Show auf ihrem Sendeplatz zwar Marktführer, brachte dem Network jedoch die geringste Reichweite des Abends ein. Sowohl "60 Minutes" als auch "Tracker" verzeichneten noch jeweils mehr als acht Millionen Menschen. Zufrieden kann man bei CBS freilich trotzdem sein, schließlich lockte Billy Joel mehr Menschen vor den Fernsehen als es zuletzt bei "CSI: Vegas" üblich war.